Älterwerden oder Dickerwerden oder was sind vielleicht gar nicht das Problem. Das Problem ist das Stumpfwerden.
Man stelle sich vor, die Musiker, die Sängerin, der Tontechniker haben Tage, ja vielleicht Wochen daran gearbeitet, aufgenommen, verworfen, gepitcht, an den Bässen gefeilt, die Streicher in ungeahnte Höhen geworfen und episch verteilt, damit der Song musikalisch genau den Sound hat, den er braucht, um zu berühren.
Dann speist man das gute Stück in IT*nes ein, und das ist dann so wie der Kunstsammler, der mit einer alten Nagelschere die Ränder des Caravaggio nachschneidet, und hier und da ein bissel Farbe abkratzt, damit er in den Standard-Normrahmen auf der Rauhfasertapete paßt.
Die Höhen sind dumpf, die Tiefen seicht, die Stillen zu laut und die lauten Stellen plattgedrückt. Das ist das, womit man sich heutzutage zufrieden gibt, das ist der Standard. Das Leben als MP3.
Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich einige meiner besten Freunde wahnsinnig finde, mich sorge, sie schelte oder belächle, wenn sie da hin gehen, wo sie es spüren, auch wenn’s weh tut und erstmal scheinbar keinen Sinn macht. Und dabei liege ich dann sehr falsch, tragisch falsch.
Das Leben als Live-Club, die Höhen hinter der Nase spüren, da wo die Tränendrüsen sind, die Bässe in Hals und Bauch, mit den Streichern über die Landschaft fliegen, die Stille ertragen und genießen und gegen das Meer anschreien, wenn es laut wird. Und Tanzen natürlich, Tanzen nicht zu vergessen.
Stop listening to the Static.
mp3 ist doof – als produkt. in meiner kleinen phäre…so richtig raus und mir alles um den kopf spülen lassen kann ich mir aber auch nicht vorstellen…
aber recht haben sie trotzdem.
v.a. der letzte abschnitt ist sehr schön.
Möglich wäre doch auch, dass das Leben wie ein Sandstrahler alles überflüssige von einem abschilfert, bis nur noch der wirkliche Kern, die Essenz übrig bleibt.
Da ist es wurscht, ob man nun Bauch trägt, oder die Musik plötzlich zu laut geworden ist.
Und selbst die besten Freunde sind nicht mehr zum Vergleichen der eigenen Qualitäten da. Sie stärken Dich im Anderssein!
Tanzen ist ohne Zweifel immer gut!!!!!!!
Gute Nacht, Herr Lucky!
eine in bestmöglicher Rate komprimierte MP3 Datei vom PC/Mac/Notebook mit anständiger Soundkarte über eine vernünftige Heimanlage angehört?
Solltest Du mal versuchen. Wenn Du Deine Meinung danach nicht ändern magst, hast Du evt. in der Bundeswehr einen Gehörschaden erlitten.;-)) Im Ernst, versuchs mal.
Ja, alles haben. Dem Leben alles abfordern, was drin ist in der großen Dose. Realisieren, dass man für jede Erfahrung bezahlen wird, aber ohne diese Erfahrungen wäre man ärmer.
REPLY:
ich auch nicht, meistens, aber gottseidank schubst mich manchmal eine/r der freunde/innen, die gelegentlich ihre kerze an beiden enden anzünden
REPLY:
nun, alle kiesel im bach sind irgendann rund und werden dabei immer kleiner. das find ich nicht so erstrebenswert.
REPLY:
nur, wie fangen wir’s an?
REPLY:
ach, die sind so hart und klar…
REPLY:
also ich bin jetzt kein hardcore-HiFi-fetschist, aber es ärgert mich schon was It*nes so aus einem Lied macht.
Hier ging es mir dann aber mehr um die Analogie.
REPLY:
Naja, man könnte doch auch an einen Diamenaten denken….